Die Pistenpflege
Die Erstellung und Pflege einer Loipe ist eine zeitaufwändige und kostenintensive Arbeit, bei der es gilt die großen Geräte mit viel Fingerspitzgefühl über den Schnee tanzen zu lassen. Vor Einführung spezieller Loipengeräte in den 1980iger Jahren zogen die "Spurkommandos" aus Läufern die entsprechenden Loipen.
Heute stehen dem Skilanglaufzentrum Westfeld zur Pflege und Aufbereitung des Schnees und der Loipen zwei moderne Pistenfahrzeuge der Firma Kässbohrer zur Verfügung. Mit dem Pistenbully 200 und 300 sind zwei leistungsstarke Maschinen mit spezieller Loipentechnik im Einsatz, um in den Nachtstunden die Loipen für den nächsten Skitag herzurichten. Um die perfekte Loipenspur zu ziehen, besitzen die knapp 6 t schweren Maschinen verschiedene "Werkzeuge". Mithilfe des Räumschildes an der Front des Fahrzeuges kann Schnee auf einer breite von gut 5 m verschoben und der Loipenverlauf modelliert werden. Die Ketten helfen der Raupe auch im steilen Gelände vorwärtszukommen und verdichten gleichzeitig den Schnee mit. Somit wird die Grundlage für eine stabile Loipe gelegt. Die verstellbare Fräse am Heck des Fahrzeuges arbeitet den Schnee auf und ebenet ihn gleichzeitig. Die markanten Rillen auf Loipen und Pisten entstehen durch das Glätten des sogenannten "Finishers". Im Nachgang setzen die Spurplatten die für die klassische Technik nötigen Spuren in den Schnee. Die winterlichen Temperaturen bereiten dann die restliche Arbeit, damit die Skiläufer am nächsten Tag ihre Skitouren auf perfekten Loipen genießen können.
Die Beschneiungsanlage
Seit 1999 ist es möglich im Skilanglaufzentrum mit Hilfe einer Beschneiungsanlage maschinell hergestellten Schnee zu erzeugen. Diese Anlage wurde bis zum Jahr 2005 immer weiter ausgebaut. Heute kann auf einer Loipenlänge von ca. 4 km eine Skilanglaufsaison von Dezember bis März sichergestellt werden.
Beschneiungstechnik
Im Skilanglaufzentrum Hochsauerland wird das notwendige Wasser aus einem Bach gewonnen und in einen Kühlturm geleitet. Dort wird das kalte Wasser nochmals runtergekühlt und dann über Wasserleitungen zu den einzelnen Schächten gepumpt, die verteilt im Gelände des Zentrums liegen. An diesen Schächten werden zum Erzeugen des maschinellen Schnees Schneekanonen (Propellerkanonen) und Schneilanzen (oder Schneelanzen) an die Wasser- und Stromleitungen angeschlossen. Während der Schneeschmelze fließt dann das Wasser wieder zurück in den Bach.
Schneekanone
Bei der Schneekanone erzeugt ein Propeller einen starken Luftstrom, der bei Zugabe von Wasser Wassertropfen enthält. Diese Tropfen verdunsten in der trockenen Winterluft und kühlen ab. Sobald die Temperatur unter den Gefrierpunkt fällt kristallisieren sie an den Partikeln in der Luft und fallen als Schnee herunter. Je trockener die Umgebungsluft ist, desto besser wirkt der Abkühlungsvorgang.
Schneelanze
An der Spitze des bis zu 12 Meter langen Aluminiumrohres befinden sich Wasser- und Luftdsen. In das bei Austritt aus der Wasserdüse zerstäubte Wasser wird Luft geblasen. Diese Luft dehnt sich bei Austritt aus der Düse aus und kühlt ab, wodurch sogenannte Eiskeime entstehen. Diese kristallisieren an dem zerstäubten Wasser und fallen als Schnee herunter. Auch hier gilt, je trockener die Umgebungsluft ist, desto besser wirkt der Abkühlungsvorgang.
Kunstschnee vs. Maschinenschnee
Bei der Kunstschneeerzeugung müssen dem Wasser chemische Stoffe beigemischt werden, was jedoch u.a. in Deutschland verboten ist. Bei der maschinellen Schneeerzeugung wird durch einen physikalischen Prozess Wasser ohne chemischen Zusatz in Schnee umgewandelt.
Naturschnee vs. Maschinenschnee
Die Bestandteile der Schneekristalle bei Maschinen- und Naturschnee sind gleich, sie unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Struktur. Naturschnee hat auf seinem Weg bis zum Boden genügend Zeit zu kristallisieren und zu einem sechseckigem Kristall unterschiedlicher Formgebung anzuwachsen. Bei Maschinenschnee hingegen ist die Fallzeit zum Boden stark verkürzt, weswegen es nur ein eher rundes Eiskorn entwickelt.
Maschinenschnee führt schneller zur Vereisung als unkomprimierter Naturschnee und hält daher kurzen Temperaturschwankungen über dem Gefrierpunkt länger Stand.